Freitag, 28. November 2014

Textilhandwerk im Neolithikum- Praktikum im Steinzeitpark Albersdorf


 Fast vergessen... endlich hab ich die Bilder vom Museumspraktikum bekommen!

Während des Praktikums der Hamburger Studenten der Vor-und Frühgeschichtichen Archäologie, aus im SoSe 2014, im Steinzeitpark Dithmarschen, sind von meinen Komilitonen und mir ein paar nette Bilder entstanden.

 

Mit ein paar Bildern von mir, möchte ich hier kurz mein Projekt vorstellen, welches ich während der Praktikumswoche durchführen durfte.

Durch ein Semester-begleitendes Seminar in unserem Studiengang, wurden wir alle auf unser Praktikum im Steinzeitpark Dithmarschen vorbereitet. Ziel war es uns in Projektgruppen innerhalb, einer der etlichen Kategorien wie "Haus und Möbelbau", "Töfperei", "Holzbearbeitung", " Färberei", usw. ein eigenes Projekt und archäologisches Experiment zu erarbeiten...


Die Ergebnisse unserer Recherchen wurden nach einem Vortrag unser Ergebnisse diskutiert und ggf. überarbeitet. Heraus kam ein konkretes Konzept für unser Projekt, und von uns erstelle Plakate mit archäologischen Nachweisen, die den Besuchern des Parks während unseres Aufendhalts als Infomaterial dienten.

Wer Interesse daran hat darf sich mein Plakat gerne als PDF runterladenPlakat: Neolitisches Textilhandwerk

Mein Projekt bezog sich "natürlich" auf die Textilherstellung in der Jungsteinzeit.

Ich nenne es hierbei bewusst "Projekt" und nicht "Experiment", da während der Woche bedauerlicherweise die Kriterien für ein wirkliches wissenschaftliches Experiment nicht erfüllt waren. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass ein archäologisches Experiment, um auch als solches zu gelten, ebenso durchzuführen ist wie ein naturwissenschaftliches Experiment. Es muss daher bestimmte Kriterien erfüllen, z.B. muss es reproduzierbar und messbar sein, sowie gut dokumentiert werden.

Zwar wird meine Arbeit in jedem Fall reproduzierbar sein, wurde jedoch weder durch Messwerte, noch durch andere Beobachtungen dokumentiert. Dies lag vorzüglich  daran, dass wir während unseres Praktikums natürlich auch in die didaktische Arbeit des Museums eingebunden waren, und daher mit Unterbrechungen arbeiten mussten. Daher stand in diesem Praktikum eher die Museumspädagogik und nicht das archäologische Experiment im Vordergrund.

Dennoch hier mein Projekt:

 

Geplant war das Spinnen von Flachsfasern mit der Handspindel. Da ich damit mitlerweile recht geschickt bin, wollte ich messen, wie viel fertigen Stoff in Leinenbindung, ich in dieser einen Woche herstellen kann. Mein Plan war außerdem nach Funden von Gewebekannten aus den schweizer Feuchtbodensiedlungen, zu arbeiten und deren Herstellungsweise am Gewichtswebstuhl zu testen.
Allerdings ist es zu einer Zeitmessung und Erbrobung wie beschrieben leider nicht gekommen.



Ich konnte nicht direkt mit meinem Projekt beginnen, und sollte zunächst eine bereits aufgezogene Kette zu Ende weben. Ab diesem Zeitpunkt war mir bereits bewusst, dass ich auf die Durchführung des Projektes nach meinen Vorstellungen, nicht hoffen konnte.

Erst nach der Hälfte der Woche konnte ich anfangen zu spinnen und meine eigene Kette auf zu ziehen. Gewebt habe ich leider nur noch einige Zentimeter.

Dennoch war das Praktikum für mich eine tolle Erfahrung, nicht nur durch das eigene Projekt und die Didaktische Arbeit im Museum... während unseres Aufendhalts boten sich kleine... sagen wir "Nebenexperimente" an.

Nebenexperimente 

Während die meisten von uns in einer nahegelegenen Schule untergebracht waren, schlief eine Hand voll Studenten im Park selbst, in einigen der Haus-Rekonstruktionen. Unser Heim für diese Woche war das "Flintbek-Haus", welches von der Datierung fast schon in die Bronzezeit reicht. Schlafen in einem  Haus aus Holz, Reed und Lehm... aber OHNE Schlafsack!

 Ich hatte mir vorgenommen während meiner gesamten Zeit im Steinzeitpark nur auf Fellen und mit Wolldecke zu schlafen... und siehe da es ist gar nicht so unbequem. Auf der Holzplattform auf der wir schliefen, schichtete ich ein Kuhfell, ein Rentierfell und 2 Schaffelle, eins für die Füße und eins als Kopfkissen. Zwar sind Schaffelle wie wir sie heute kennen nicht geeignet um die Felle neolitischer Schafe zu simulieren, doch stand mir nichts anderes zur Verfügung. Im nächsten Jahr werde ich diesbezüglich etwas unternehmen ;-) . Fazit: Es war warm und Gemütlich :-D



Nebenexperiment 2: Waschen! Da mein "Nachthemd" aus Leinen nach ein paar Tagen recht muffelig wurde, wollte ich es gerne mal in reinter Handarbeit waschen. Zugegeben sehr unneolithisch im Regenbottich! Schnell etwas Wasser im Färbekessel erhitzt und ein bisschen frisch gepflücktes Seifenkraut aus dem Garten überbrüht. Für den Geruch noch ein wenig Kamille dazu... Fertig! Nach dem Vorwaschen im Fluss kam das Hemd in diesen heißen Sud und weichte da ein bisschen ein.
Das Resumeé nach dem Waschen... es roch tatsächlich schön frisch nach Kräutern und war wieder zu tragen.


Abschließend bleibt zu sagen, es war eine gelungene Woche! Nicht zuletzt durch den Spaß den wir hatten :-)











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